Sonntag, 15. Januar 2012

Irrwege. Irrwege?

Wie sehr sie sich nach seiner Wärme und Nähe sehnte, konnte sie nie in Worte fassen. Sich noch immer sehnt. Und wenn sie den warmen Engelsatem auf ihrer Haut fühlte, war sie erfüllt von diesem vertrauten Moment und es war, wie es sein musste. Still und zeitlos. Sie überlegt sich, ob sich daran wirklich etwas geändert hat, oder ob sie sich das nur einbildet. Ist ihr Vertrauen geschwächt worden? Falls ja, durch was um Himmels Willen nur...? Oder ist es eine Angst, sich dem Aufprall mit ungeheuerlichen Geschwindigkeit zu nähern und nicht aufgefangen zu werden?

Wie sehr sehnt sie sich nach diesem einen Moment, in welchem er sie mit seinen Engelsaugen anschaut, ihren Kopf in seine Hände nimmt und sie zu sich zieht. Sich die Lippen berühren, sie gemeinsam abtauchen und ertrinken. Und mit ihnen ihre ganze Unsicherheit, sämtliche Zweifel und Ängste. Sie sich wieder angekommen fühlen kann. Wie sehr wünscht sie sich, dass er dies erneut vermag.

Nun sitzt sie da und starrt auf diese Zeilen. Unzählige Male hat sie sich diesen Text nun schon durchgelesen. Es sind definitiv die schönsten Worte, welche je an sie gerichtet worden sind, ihr klopfendes Herz und ihre verwirrte Seele bestätigen dies. Und nein, es sind nicht die folgenden Zeilen... :-)

"Gefühle entscheiden meist über das zu Geschehene. Der Verstand rechtfertigt hinterher mit den passenden Argumenten. Das ist eigentlich so klar, wie das trübe Wasser eines Bergsees im Frühling. Oder regiert der Verstand über die Situation und die Gefühle werden klammheimlich und aus praktischen Gründen angepasst?"

In welche Richtung wird sie nur ihr Herz ziehen mögen, frag sie sich, während die Seele leise beginnt zu weinen und eine salzige, heisse Träne ihr über die Wangen rinnt. Und im gleichen Moment wird ihr klar, dass ihr Herz sie nur an einen Ort ziehen mag... Warum nur trocknet dieses Bewusstsein ihre Tränen nicht?

Bildquelle2, Bildquelle1

3 Kommentare:

Metallschaedel hat gesagt…

Ein leises Summen schwebt über dem schweizerischen Mittelland. Im ständigem Kampf zwischen zähen Nebelschwaden und frohlockender Erleuchtung ist der Fortschritt angekommen. Halleluja.

schwarzer kafka hat gesagt…

*lach* ja, nun sind auch wir im Jahr 1984 angekommen. Aber du wolltest das nicht wirklich bei diesem Post kommentieren, oder? ;-)

Metallschaedel hat gesagt…

sooo weit wollte ich mich nicht aus dem fenster lehnen. zu schlüpfriges terrain und darum zu gefährlich.