Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt und manche Tanne ahnt wie balde sie fromm und lichterheilig wird; und lauscht hinaus. Den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin - bereit und wehrt dem Wind und wächst entgegen der einen Nacht der Herrlichkeit.
Alle Jahre wieder... und alle Jahre wieder schön! Wie bereits die letzten Jahren habe ich von meinem Mami einen literarischen Adventskalender geschenkt bekommen. "Ein Bummel über den Weihnachtsmarkt in 24 Tagen" nennt er sich und für einmal ist es keine in 24 Stücke aufgeteilte Kurzgeschichte, sondern ein wunderbares literarisches Häppchen für jeden Tag bis zum 24. Nicht alle, aber einige davon, werde ich hier selbstverständlich mit euch teilen.
Eine grosse, freudige Überraschung erwartete mich zudem heute morgen am Briefkasten. "24 Himmlische Adventsmomente" mit einem liebevollen Kärtchen, hingesteckt von meiner Lieblingsnachbarin. Sooo schön.
Euch allen wünsche ich eine ruhige und schöne Adventszeit mit viel Wärme fürs Herz und die Seele. Lasst euch ja nicht anstecken von der Hektik, welche an ganz, ganz vielen Orten lauert. Nicht nur in der Adventszeit.
In der Christnacht dann spazierten Maja und Paul durch die Strassen und bestaunten die Weihnachtsbäume in den Fenstern. Sie stellten sich vor, wie die Kinder überall Majas Gebäck assen und nicht genug bekamen, und waren ganz fröhlich, als sie schliesslich in ihr kleines graues Haus zurückkehrten und Maxis Kerze anzündeten.
Über Weihnachten allerdings durfte Maxi zu ihr fahren, und er strahlte. Das war einer der Momente, in denen Maja traurig wurde. Sie hatte gehofft, er käme mit den Kindern an Heiligabend zu ihr, und nochmals tüchtig gebacken. Maxi nahm dafür das Gebäck mit in die Schule und verteilte es, und Maja schenkte er eine Kerze, die er in der Schule gebastelt hatte.
Nun ja, manchmal weinte sie auch jetzt noch. "Ein bisschen traurig werde ich wohl immer sein", erklärte sie Maxi, als er sie dabei überraschte, und Maxi nickte und sagte: "Ich auch." Seine Mutter hatte in einer anderen Stadt wieder geheiratet und neue Kinder, und er sah sie nur selten.
Ihren Traum träumte Maja nicht mehr, und schliesslich backte sie auch keine Kinder mehr, sondern Sterne, Herzen und Spekulatius. Das Warme, Lichte blieb ihr trotzdem. Eines Abends wollte sie sogar mit Paul ins Wirtshaus. Sie kamen mit dem Wirt ins Gespräch, die anderen Gäste grüssten sie, und ein Hund legte sich auf ihre Füsse. Alles war anders.
Von da an kam Maxi jeden Nachmittag. Er machte bei Maja die Hausaufgaben, und manchmal brachte er Freunde mit. Sie nannten ihn Mini und waren nicht besonders nett zu ihm. Doch er freute sich, wenn ihnen Majas Gebäck schmeckte, und führte sich auf, als wäre er der Gastgeber.
Am nächsten Tag kam Maxi wieder. "Ich habe Hunger", sagte er. "Deine Teigmännchen sind die besten auf der Welt." Maja wunderte sich und holte ihm noch ein paar ihrer missglückten Versuche, sich ein Kind zu backen. Maxi ging aber nicht weg. "Ich habe ganz kalte Füsse", sagte er und wartete, bis sie ihn hinein an den Ofen nahm.
Maxi strahlte, als er Majas Türme von Gebäck sah. "Wie reich du bist", rief er. "Wie viele Kinder du damit beschenken kannst!" Maja wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. "Da, nimm", sagte sie endlich und stopfte seine Tasche voll. Dann schickte sie ihn eilig wieder fort.
Maxi hiess der Junge, und am Abend davor hatte er nicht mit den anderen Kindern betteln gehen dürfen, weil sein Vater ihn nachts nicht vor die Tür liess. "Ich will dich nicht auch noch verlieren", hatte er zu Maxi gesagt. Nur bei Tag durfte Maxi betteln gehen, und natürlich kam er überall zu spät.
Der Junge schien seinen Mut schon zu bereuen. "Aber bei dir riecht es doch so gut", flüsterte er. "Alles missraten", sagte Maja zu dem Jungen, der sie mit grossen Augen ansah, dann quollen ihm Tränen über die Lider. Maja erschrak und schob ihn ins Haus. Wie klein und schmal er war!
Wie erschrak Maja, als es am nächsten Mittag an der Tür klingelte. Ein kleiner Junge mir roter Nase, roten Backen und wachsbleichem Gesicht stand im Schnee und sagte das übliche Sprüchlein auf: "Gib Kaffee und Kuchen, Knecht Ruprecht hat gerufen." Maja starrte ihn erst sprachlos an, dann rief sie verwirrt: "Aber ich habe doch nichts!"
Maja wunderte sich selbst darüber kein bisschen, sie verstand zu gut, dass man um Menschen wie sie einen Bogen machte. Auch dieses Jahr sagte sie zu Paul nur: "Hörst du die Kinder? Ist denn schon wieder der Dreizehnte?" "Muss wohl", murmelte Paul, mehr wusste er nicht zu sagen.
Im Städtchen wollte es der Brauch, dass in der dreizehnten Dezembernacht alle Kinder mit Glocken und Rasseln durch die Gassen zogen, sie klingelten bei jedem Haus und bettelten um Geld und Süsses. Nur zu Padrutts kam keiner - wer so finster drein sah wie Maja, verteilte bestimmt keine Geschenke.
Paul wurde etwas ratlos. All das Gebäck, das sich inzwischen stapelte! "Wie schön, dass du etwas gefunden hast, das dir Freude bereitet", hatte er am dritten Tag gesagt. Am achten sagte er nur noch: "Du hast schon wieder gebacken." Am zwölften fragte er: "Wer soll das alles essen?" Maja sah ihn nur erschrocken an. "Essen?"
So ging es noch mehrmals, Abends schimpfte Maja sich einen Dummkopf und schwor dem ganzen Unsinn ab, nachts riet die Stimme ihr zu einem neuen Rezept, und schon war sie wieder verführt. So backte sie mit Mandeln und Zimt, mit Kardamom und Hirschhornsalz, Vanille und kandierten Früchten...
Am anderen Morgen konnte Maja es kaum erwarten, im Städtchen Zucker, Butter, Rosinen und Eier zu kaufen. All die Liebe, die sie so gern ihren Kindern gegeben hätte, knetete sie in den Teig. Die Teiglinge bestrich sie mit Eigelb, bestreute sie mit Hagelzucker und schob sie in den Ofen. Sie dufteten nach Kinderhaar, doch lebendig wurden sie nicht.
Als Maja zu Bett ging, war das Warme, Lichte nur noch eine Erinnerung. "Wie dumm ich war, mich an einen Traum zu hängen", sagte sie sich. Doch kaum war sie eingeschlafen, träumte sie fast denselben Traum ein zweites Mal. Nur mahnte sie diesmal die Stimme: "Denk daran, dein Kind will gut gezuckert sein!"
nun, der nachdenkliche wanderer ruft den flachen blüten zu: wasser verbindet. wobei, von den kälteren bergen ein heiteres geschenk zu hören ist. ich vergass und hielt mich übertroffen; nicht nur dinge sind... aber wer weiss, vielleicht bilden sich augen im raum und wohnen bei. dennoch fragend, welche übergewichte von stille im weltraum wohnen müssen? was erwidern wir mit solchen gebärden? der himmel ist gross und wir sind zu nahe für die abkehr hingestellt. was ist ein dörnicht uns? die amsel formt ihren lockruf, sodass er in den raum rollt: dieses war, nun soll ein neues sein!