Sonntag, 13. März 2011

Letzte Fahrt.

Ihr langes Kleid wirbelt leicht im Takt des Windes. Mit nackten Füssen schreitet sie über den steinigen, mit Scherben des zerbrochenen Glücks übersähten Waldweg, angetrieben von einer unbeschreiblichen Leere. Die Glasscherben bohren sich in ihre Haut, allerdings scheint sie das nicht zu spüren. Das Blut, welches aus ihren Füssen quillt, nimmt sie nicht wahr.

Sie geht einfach weiter und macht keine Anstalten, anhalten zu wollen. Offentsichtlich hat sie kein Ziel und läuft bahrrlich, rastlos, immer weiter. Dennoch, auf einmal scheint sie doch angekommen zu sein. Sie kramt aus ihrer Tasche einen Schlüssel hervor, öffnet die Türe und setzt sich hinen. Instinktiv und wie fremdgesteuert steckt sie den Schlüssel ins Zündschloss und startet den Motor. Man sollte in diesem Zustand nicht fahren, fährt es ihr durch den Kopf, man darf in diesem Zustand nicht fahren…

Einredendes Gerede lärmt unaushaltbar in ihren Gedanken und die Handbremse löst sich wie von selbst. Taub sollte man manchmal sein… Ganz kurz nur dringt der Schmerz ihrer Füsse ins Gehirn, lähmt sie einige Sekunden, dessen ungeachtet findet sie die Kraft, das Gaspedal ganz durchzudrücken.

Aus den Augenwinkeln nimmt sie die vorbeirasende Landschaft verschwommen war. Dann die plötzlich, wie aus dem Nichts auftauchende Betonmauer, noch ganz weit vor ihr. Das Gaspedal ist am Anschlag. Schade für die Lieblichkeiten… geht es ihr wieder und wieder durch den Kopf. Die Mauer nimmt sie nur schemenhaft als ein riesiger, unüberwindbarer Berg vor ihr wahr. Geht weg. Lasst mich in Ruh… die Mauer scheint auf sie zuzurasen. Geh weg!

BOOOM!

Stille. Augenblicklich wird sie sich der nun unbeschreiblichen, angenehmen Geräuschlosigkeit bewusst. Die Stimmen im Kopf sind verstummt. Der stechende Schmerz scheint zu verschwinden, ganz langsam, als könnte sie ihn davonschweben sehen. Müde wird sie. Die Zeit, ein wenig zu schlafen, bevor sie sich alles noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen wird, scheint jetzt günstig zu sein. Buchstaben schliessen sich in der Luft zu Wörtern zusammen. Schade für die Lieblichkeiten hört sie ein Flüstern durch die Stille, ehe sie die Augen schliesst und ganz tief ein- und ausatmet, um schliesslich ganz sanft wegzuschlummern.

3 Kommentare:

bluetime hat gesagt…

ähm...hmm....

schwarzer kafka hat gesagt…

hat nicht wirklich mit mir zu tun, liebe Bluetime! :*

bluetime hat gesagt…

:-)ich finds trotzdem ähm und hmm:-))