Dienstag, 9. November 2010

Zu viele Fremde? Zu wenig Freunde?

Nun, mein Vorhaben, mich hier nicht allzu tief in politische Gewässer zu begeben, dürfte man nun getrost als gescheitert bezeichnen. Warum ich dieses Vorhaben überhaupt hatte, hängt mit diversen Kommentaren zusammen, welche hinterlassen worden sind, wenn ich mich dann mal in diese Gewässer gewagt habe. Und mit Mails. Und so.

"NEIN NEIN - Ich zeige mein Gesicht und stimme am 28.11.2010 2 x NEIN!" ist allerdings eine Aktion, welche ich als definitiv gelungen finde , dies auch kundtun möchte und dies geht schlecht mit Schweigen und Ducken. Zudem ist die sogenannte Demokratie bzw. Meinungsfreiheit in der Schweiz ja als tragendes Verfassungsprinzip fest verankert. Also, warum die eigene Meinung verschweigen?

Bereits zum zweiten Mal innert kürzester Zeit stimmen wir nun also über eine Fremdenfeindliche Initiative ab. Fremdenfeindlich? Schon nur das Bewusstsein von Fremdenfeindlichkeit unterstellt ja grundsätzlich, dass es eine nationale Gemeinsamkeit der "Inländer" gibt. Gibt es die? Sind die gesellschaftlichen Unterschiede nicht alleine nur schon im wirtschaftlichen Bereich so gross, dass es diese Gemeinsamkeit gar nicht geben kann? Das Bewusstsein von Fremdenfeindlichkeit ist wohl vielmehr politisch geprägt. Der "eigene" Staat und die bestehende Wirtschaftsordung wird gestützt und "Ausländer" werden für die Beschränkungen des eigenen Lebens verantwortlich gemacht.

"Niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des Geschlechts, des Alters, der Sprache, der sozialen Stellung, der Lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung." (Das Verbot der Diskriminierung Art. 8 Abs. 2 BV)

Warum ein Doppel-Nein am 28. November? Die Antwort überlasse ich Ivica Petrusic (Second@s Plus Schweiz, Sozial- und Jugendarbeiter, SP-Grossrat im Kanton Aargau), welcher sich bei Monsieur Fischer in einem Interview zur Abstimmung geäussert hat: "Ob Ausschaffungsinitiative oder Gegenvorschlag – das Ergebnis wäre in beiden Fällen das Gleiche: eine Drei-Klassen-Justiz. Für schweizerische Straftäter würde weiterhin nur das Strafrecht gelten. Für Kriminelle aus der EU gilt das Freizügigkeitsabkommen: Sie können nur ausgeschafft werden, wenn sie auch nach ihrer Haft weiterhin schwere Straftaten begehen. Nur die Menschen aus dem Rest der Welt träfe der neue Verfassungsartikel mit voller Härte. Zu dieser Ungleichberechtigung kann ich nicht stehen. Vor dem Gesetz müssen alle gleich sein." WORD!



Das ganze Interview mit Ivica Petrusic könnt ihr hier nachlesen.
Ebenfalls lesenswertes zur Abstimmung gibts hier.
Ebenso einen Besuch wert, wie ich finde: 2xNEIN
Und hier gehts zur Aktion "Zeig dein Gesicht", nur Mut!

Und immer daran denken: in einer Demokratie gehört es sich, dass man andere Meinungen respektiert und sich nicht zu Beleidigungen unter der Gürtellinie hinreissen lässt.

2 Kommentare:

Annubis hat gesagt…

Fremdenfeindlich? was bitte hat diese initiative mit fremdenfeindlichkeit zu tun? du findest es also gut dass eine bevölkerungsschicht in der schweiz sich aufführen darf wie ein wald voller affen (einbruch, vergewaltigung, diebstahl usw) und nie eine strafe bekommt? und wenn sie mal bestraft werden sind es irgendwelche gruppenkuschelevents? das findest du gut?

nun wie auch immer - ich finde es jedenfalls gut, dass man sich als blogger oder in deinem fall bloggerin auch ein wenig politisch betätigt. es reicht wenn man nur schon seine meinung in seinem blog kund tut. vorallem in der heutigen zeit gibt es zu viele menschen in unserem land, die dauernd eine grosse klappe halten aber sich nie öffentlich äussern - und so kann sich nun mal nichts ändern. und mir ist es egal in welchem spektrum der politik man ist kommunist, maoist, sp'ler oder svp'ler. hauptsach man hat das rückgrat seine meinung zu sagen. DAS ist es was unser land aussmacht - tausende meinungen und am schluss 1 konsens !

wie gesagt das plakat find ich persönlich eine geniale idee - nur die aussage - naja - nett gesagt - versteh ich nicht ;P

Du hast mich um meine Meinung gebeten, hier ist sie hat gesagt…

Es ist typisch für die linken Brüder und Schwestern: Ideologie kommt immer vor der Realität. Das Resultat ist stets wenig überraschend: Scheinbar GUTES tun, tatsächlich aber das BÖSE bewirken. Im konkreten Fall wird also der abstrakte Begriff der "Gleichheit" missbraucht und über das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung gestellt. Man setzt sich für Verbrecher ein und fühlt sich dabei moralisch überlegen (während wir anderen wie immer als rechtspopulistisch, rassistisch oder fremdenfeindlich tituliert werden, weil wir gewisse Elemente zum Nutzen unserer Lieben aus unserer Mitte entfernt wissen möchten). Für mich ist diese Kampagne der Gipfel der Dekadenz und wenn ich die Sprüche dieser Leute lese, traue ich meinen Augen kaum. Naiver geht es gar nicht. Hier liegt leider das Ergebnis von mehreren Jahrzehnten linker Indoktrination durch Medien und Schulen vor.

Ich denke immer an diesen Mann aus Solothurn, der mitansehen musste, wie seine Ehefrau von den sogenannten kosovarischen "Schlafzimmer-Räubern" vergewaltigt wurde, während ein anderer dieser unmenschlichen Tyrannen seine Blase auf ihn ausleerte. Diese Frau wurde mit dieser ABSOLUTEN Demütigung nicht fertig und beging später Selbstmord. Vielen Dank für Euren wundervollen Einsatz, der es möglich macht, dass dieser Mann seine Peiniger auf der Strasse unter Umständen wieder antreffen darf. An ihn und alle anderen Opfer importierter Gewalt denke ich und das unterscheidet mich und unzählige andere Mitbürger von den 2xNein-Stimmern, denen die Opfer herzlich egal sind.