Montag, 13. Oktober 2014

Wenn das Herz einzieht.

Mag der Alltag momentan noch so nervenaufreibend sein und ich des öfteren nicht einmal den Anfang, geschweige denn das Ende zu sehen vermag, so bestärkt mich der Gedanke an das einziehende Herz doch so unbeschreiblich ungemein. 

Die Baustellen der Seele haben das Richtfest gut überstanden. Auch diejenigen meines Engels. Endlich können auch dort die Arbeiter ihre Werkstelle verlassen, nur noch das Reinigungspersonal ist vor Ort. Aber auch dieses wird in Kürze auf Nimmerwiedersehen von dannen ziehen. Gut so.
Unbedingt. Denn die zukünftige, auf mich zukommende Baustelle ist eine Richtige und wird Nerven wie Stahlseile verlangen. So denke ich. Mit Männern in Latzhosen und stählernen Oberkörpern. So hoffe ich doch.

Der schwarze Kafka ist noch nie bei jemandem eingezogen. Der Engel auch nicht. Wir beide sind schon mit einigen jemandem zusammengezogen. Sich bei jemandem niederlassen ist irgendwie etwas Anderes. Der Einziehende fürchtet leise, sich womöglich einzumischen und dennoch möchte er sich natürlich, was durchaus verständlich und absolut legitim, ja sogar notwendig ist, einbringen. Den Alltag mitgestalten, auch ein wenig nach seinen Gewohnheiten und Bedürfnissen. Derjenige, welcher bezogen wird einziehen lässt (schon dieser Satz tönt in meinen Ohren unpässlich, es ist ja beider Willen), hat ebenfalls wage Bedenken... Wie wird sich der Alltag mit einem neuen Mitbewohner gestalten? Welche Allüren werden weiterhin geduldet oder von welchen muss er sich verabschieden?

Nun, ich habe keine Angst mehr vor Engels Einzug. Bereits jetzt weiss ich, von welchen Dingen – und es sind wahrhaftig nur materielle Dinge – ich mich mangelnds Platz verabschieden werde oder bereits habe. Und damit es dennoch ein bisschen wie ein Zusammenziehen wird, werde ich in den nächsten Wochen wohl oder übel in einer kleinen Baustelle leben. Neue Fenster, da und dort ein Mauerdurchbruch, eine neue Heizung, hier ein Gestell mehr, woanders Eines weniger. Platz schaffen für Neues und Altes.

Es kommt gut. Wundervoll. Eine unglaubliche, unbeschreibliche Vorfreude wärmt von Innen, da er, der Engel, mich ergänzt und ich seelig daran denke, niemals wieder mehr ohne ihn an meiner Seite einschlafen zu müssen. Und er in Zukunft jeden Tag das Erste sein wird, was ich riechen, fühlen und spüren werde. So muss es sich anfühlen, wenn das Herz einzieht.

2 Kommentare:

Metallschaedel hat gesagt…

Das aktuelle Durcheinander erhält eine Ordnung. Ich freue mich. Kuvm.

Frau Familienwahnsinn hat gesagt…

Ich freue mich für Dich! So muss das sein! Behaltet das Kribbeln aufrecht!!
Gruss, Brige