Dienstag, 15. November 2011

Mal es dir einfach schön.

"Nein", sagte er. Eigentlich glich es schon eher einem entsetzten, empörten und vor allem bestimmten Schreien, welches sie erschrocken innehalten liess. Gleichzeitig riss er ihr den mit schwarzer Farbe bedeckten Pinsel aus der Hand und schleuderte ihn voller Nachdruck an die Wand. Er wollte nicht, dass sie erneut die dunklen Bilder ihrer Vergangenheit auf die Leinwand ihres heutigen Lebens malt.

Dann ging er und sie schaute ihm ganz ungläubig hinterher. Zurück kam er mit einer Kiste voller leuchtenden Farben. "Tausche das Schwarz und Grau gegen diese Farben und male schöne, helle und fröhliche Motive. Bestreiche die Staffelei mit dem Pinsel deiner Lebensfreude aus dem Farbtopf deiner Herzlichkeit und Leichtigkeit".

Sie versuchte sich unsicher darin und dennoch schien diese Mühe keinen Sinn zu ergeben...! "Keine Sorge Liebes" flüsterte er ihr leise ins Ohr. "Schau dir die Wand hier an. Kleine und grössere Farbkleckse passieren eben, sie gehören ganz einfach dazu. Sie verblassen jedoch neben den schönen, kräftigen und bunten Tönen der Farbpalette deines eigenen Ichs. Die Hoffnung und der Glaube an das Gute soll dir als zu bemalende Fläche dienen. Male, Liebes... male deine Liebe und Zärtlichkeit, welche du in dir trägst und anderen damit grosse Freude bereitest."

Seine Worte noch im Ohr beginnt sie zu malen. Hell, leicht, mit Freude und voller Lust und Wärme. Für das Leben. Die fertig gemalten Bilder möchte sie in ihrem Herzen und ihrer Seele aufhängen. Und wenn ihr ab und an ein dunkler Farbklecks in die Quere kommen wird, kann sie sich einfach die Bilder in ihrem eigenen Ich anschauen. Kann es wirklich so einfach sein, Lebensfreude zu empfinden?

"Weisst du was?" fragt sie ihn schüchtern, während er ihr über die Schultern beim Malen zuschaut. Er schüttelt den Kopf und berührt sie sanft und zärtlich am Nacken. "Ich liebe dich."

Bildquelle Farben

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