Drei Schnäuze für ein Halleluja: Halsbrecherische Verfolgungsjagden, ausgefeilte technische Spielereien und ein unerwarteter Castingshowdown vor atemberaubender Kulisse mit Alma la Palma in einer tragenden Rolle.
Das neueste Kleintheaterabendteuer von los chicos perfidos lebt von guter Musik und führt die drei Lieblingsmexikaner in die weite Welt jenseits des engen Horizontes von Guadalajara. Unterwegs mit dem eigenen Chevrolet-Cabriolet in eine traumhaft schöne Welt mit singenden Palmen, Bergen von Aromat und als schillernden Leitstern: el Tigre de Buenos Aires.
PRO ENDIVELD hat die drei Sombreros für den Neujahrsapéro am 2. Januar 2011 gebucht und ein bisschen stolz sind wir darüber schon. Juanito, Pablito und Benito fetzen über Mariachi und 'los mejores imitadores de El Vis' durch Höhen und Tiefen, durch Abgründe und Endmoränen mexikanischer Musik. Jede Lunte lodert los, die Hüften der Chicas kreischen und der Aula in Oberentfelden steigt die Abendröte ins Gesicht. Mit 'Lagrimas del Tigre, el vino fino de Guadalajara' haben die drei weissglütigen Latin Lover jedenfalls immer einen guten Tropfen Vorsprung.
los chicos perfidos schauen dem Tiger ohne zu zwinkern ins Auge. Da bleibt keine Träne trocken und kein Süppchen ungerührt. Gekonnt fies und gnadenlos subtil. Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn der eine oder die andere LeserIn den Weg nach Oberentfelden finden und mit mir aufs neue Jahr anstossen täte. PRO ENDIVELD offeriert nämlich allen Besuchern einen feinen Apéro!
Motiv: Kalt! Käseplatte, Fleischplatte und so Zeugs.
Zeugen: Sehr gut befreundete Familie (inkl. Göttibueb des werten Herrn Gemahls).
Tatzeit: ca. 16.30 Uhr
Tatort-Atmosphäre: locker, entspannt und lustig. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Stressfaktor: Nicht vorhanden, da ich die Platten bereits am frühen Nachmittag vorbereitet und in den ökologischen Kühlschrank auf der Terrasse gestellt habe und der Tisch auch bereits vorgängig von mir gedeckt wurde.
Urteil: Ein absolut gemütlicher und schöner Abend. Dass ich zu Beginn leicht abgelenkt und abwesend war, hatte definitiv nichts mit dem lieben Besuch zu tun. Vielmehr mit einem kurz vorhergegangenem SMS-Verkehr!
Seit dem 24. Dezember wähnt sich der Mister im Paradies. Wer ihn sucht, findet ihn in seinem Zimmer am Arbeiten. Ganz ehrlich? Ein bisschen traurig und enttäuscht bin ich ja schon, dass er keine Hilfe mehr braucht beim Zusammenbauen...
Der schwarze Kafka hat eine Gabe – nein, eigentlich ist es eben keine Gabe, vielmehr einen wahrlich üblen Drang, welcher dazu neigt, grossen Schaden anzurichten. Die Verwüstung wieder in Ordnung zu bringen braucht dann jeweils ganz viel Energie, tut der Seele weh und die Aussicht auf Erfolg, das ganze Chaos ohne Nachgeschmak aus der Welt zu schaffen, ist nicht immer optimal. Daraus lernen, Lehren daraus zu ziehen versucht er zwar, immer und immer wieder, und trotzdem geschieht es ihm dann wieder. Schnelle Finger sind wahrlich manchmal hässlich. Nun bleibt ihm einmal mehr nichts weiteres übrig, als die Hoffnung, die Beschädigung möge sich in Grenzen halten.
Motiv: Reichhaltiges Salatbuffet mit Schüfeli oder so, reichhaltiges Dessertbuffet
Zeugen: Drei Tanten avec, ein Onkel plus, meine Eltern, 7 Cousins mit, zum Teil sogar mit Coucousins/Coucousinen, 2 Cousinen ohne.
Tatzeit: ca. 15.30 Uhr
Tatort-Atmosphäre: lustig, heiter, nur zum kleinsten Teil lästernd. Geschenke gibts da nicht mehr so viele, was der Völlerei aber definitiv nichts anhaben kann. Der schwarze Kafka hat eine zweite Chance, sich als Brotbäckerin zu bewähren, bekommen.
Stressfaktor: Quasi nicht vorhanden. Der beste mir vorstellbare Grund, sich von Völlerei die Zweite zu verabschieden. Kuchen und Maissalat waren bereits vorbereitet.
Urteil: Inmitten meiner Verwandten mütterlicherseits fühle ich mich absolut wohl. Meine Tanten, mein Onkel und ihre Partner habe ich definitiv sehr fest in meinem Herzen und sehr lieb. Bei meinen Cousinen und Cousins inkl. Partnern siehts praktisch genau so aus. Und mit ganz allen, so finde ich zumindest, muss man sich nicht verstehen, auch wenn eine Blutsverwandtschaft besteht. Da ist dann auch kein vorgespieltes Nettsein mehr nötig. Und ein Lästern über meine Ankleide ertrage ich mit einem Lächeln.
Zeugen: Schwiegermutter, schwierige Schwägerin mit nicht ganz so schwierigem Schwager, zwei Balgen Cousine bzw. Cousin vom Mister (= Familie perfetto).
Tatzeit: ca. 09.30 Uhr (!!!)
Tatort-Atmosphäre: gezwungen, nicht sehr familiär, angespannt, gekünstelt. Geschenke, welche lieblos aufgerissen wurden.
Stressfaktor: Brutal hoch, zumal ich das Brot am morgen noch backen musste. Und ich kann kein Brot backen! Es wurde aber immerhin alles aufgegessen und bis jetzt hörte ich von keinen Bauchbeschwerden bei Beteiligten.
Urteil: Keine Kür, der Pflichtteil sozusagen. Dem Mister zuliebe mache ich da gute Miene zum bösen Spiel. Mit Alkohol gehts einigermassen. Und wenn man mit den Gedanken woanders ist.
Nicht brauchbare Weihnachtsgeschenke bekommen? Oder nicht die Gewünschten? Kein Problem, auf dem Marktplatz tutti.ch kauft und verkauft man alles kostenlos. Aber nicht nur Möbel, welche seit Monaten im Keller stehen oder die so dringend benötigte Winterjacke werden auf tutti.ch angeboten, auch Wohnungen, Autos, Dienstleistungen oder Nebenjobs kann man auf der Plattform inserieren und finden.
Alle Anzeigen sind praktisch und übersichtlich nach Regionen sortiert, das Zurechtfinden ist wirklich kinderleicht. Tutti.ch prüft sogar, ob es bei den einzelnen Inseraten mit rechten Dingen zugeht, so sind zum Beispiel Waffeninserate unzulässig. Ansonsten aber erfolgt das Geschäft direkt zwischen Inserent und Interessierter.
Motiv: Spinatsalat mit Grapefruit, Feta und gebratenen Speckstreifchen Schweinsfilet mit Morcheln an Curry-Rahmsauce, indischer Gemüseeintopf aus dem WOK, mit Ziegenkäse überbackene Ofenkartoffeln Holunderblüten-Tiramisu mit Rahm, Schöggeli und Guetzli
Zeugen: Meine Eltern, Schwester plus inkl. Gottimeitli
Tatzeit: ca. 16 Uhr
Tatort-Atmosphäre: locker, ungezwungen, familiär, lieblich, schön. Viele Geschenke, obwohl wir uns noch immer seit Jahren nichts mehr schenken. Viele Kerzen. Viel Wärme und Liebe.
Stressfaktor: bis 16 Uhr relativ sehr hoch, danach faktisch bei Null!
Urteil: Weihnachten, wie es sein muss. Mit meinen Lieben. Ohne diese Völlerei wäre Weihnachten keine Weihnachten.
In der Christnacht dann spazierten Maja und Paul durch die Strassen und bestaunten die Weihnachtsbäume in den Fenstern. Sie stellten sich vor, wie die Kinder überall Majas Gebäck assen und nicht genug bekamen, und waren ganz fröhlich, als sie schliesslich in ihr kleines graues Haus zurückkehrten und Maxis Kerze anzündeten.
Über Weihnachten allerdings durfte Maxi zu ihr fahren, und er strahlte. Das war einer der Momente, in denen Maja traurig wurde. Sie hatte gehofft, er käme mit den Kindern an Heiligabend zu ihr, und nochmals tüchtig gebacken. Maxi nahm dafür das Gebäck mit in die Schule und verteilte es, und Maja schenkte er eine Kerze, die er in der Schule gebastelt hatte.
Nun ja, manchmal weinte sie auch jetzt noch. "Ein bisschen traurig werde ich wohl immer sein", erklärte sie Maxi, als er sie dabei überraschte, und Maxi nickte und sagte: "Ich auch." Seine Mutter hatte in einer anderen Stadt wieder geheiratet und neue Kinder, und er sah sie nur selten.
Ihren Traum träumte Maja nicht mehr, und schliesslich backte sie auch keine Kinder mehr, sondern Sterne, Herzen und Spekulatius. Das Warme, Lichte blieb ihr trotzdem. Eines Abends wollte sie sogar mit Paul ins Wirtshaus. Sie kamen mit dem Wirt ins Gespräch, die anderen Gäste grüssten sie, und ein Hund legte sich auf ihre Füsse. Alles war anders.
Von da an kam Maxi jeden Nachmittag. Er machte bei Maja die Hausaufgaben, und manchmal brachte er Freunde mit. Sie nannten ihn Mini und waren nicht besonders nett zu ihm. Doch er freute sich, wenn ihnen Majas Gebäck schmeckte, und führte sich auf, als wäre er der Gastgeber.
Am nächsten Tag kam Maxi wieder. "Ich habe Hunger", sagte er. "Deine Teigmännchen sind die besten auf der Welt." Maja wunderte sich und holte ihm noch ein paar ihrer missglückten Versuche, sich ein Kind zu backen. Maxi ging aber nicht weg. "Ich habe ganz kalte Füsse", sagte er und wartete, bis sie ihn hinein an den Ofen nahm.
Er hatte ihr seine Hand gereicht. Obwohl die klare, strahlende Flamme der tiefschwarzen Kerze diese Nacht ein kleines Stück weit zu entschleiern vermochte, war es düster. Dunkel. Sie zögerte, nur einen unmerklichen, kurzen Augenblick und schaute in die funkelnde Flamme. Sie versuchte, sich an vergangene Minuten, an verschollene Jahre zu erinnern.
Gehalten hatte er sie. Und ihr in die Augen geblickt, so, dass ihr glühend heiss wurde und sie den Blick von ihm loslösen musste. Die Leidenschaft begann aufzukommen bei diesem Blick. Es war einfacher, wenn sie die Augen wieder schloss. Doch das durchscheinende Licht der schwarzen Kerze konnte sie nicht verdrängen. Genau wie die innerliche, pulsierende Glut, welche ihren Körper in Beschlag nahm, als er sie geküsst hatte. Wie ein loderndes Flammenmeer beherrschte sie diese glühende Erinnerung.
Nur schon sein Vorkommen hat bei ihr Wünsche geweckt, eine Leidenschaft erweckt, welche sie gar nicht zu kennen glaubte. Es scheint beinahe so, als könne nur er diese lindern. Plötzlich, ein leichter, kaum spürbarer Windhauch raubte der schwarzen Kerze etwas von ihrer Leuchtkraft und sie öffnete ihre Augen wieder. Sie bemerkte noch, dass er seine Hand ein wenig zurückgezog.
Nun schaute sie ihm in seine fragende Augen; sie wirkten überraschender Weise unsicher. Ein Schatten der beinahe toten Flamme lag auf seinem Gesicht und erinnerte sie wieder an die absolute Dunkelheit. Dunkel, wie die Jahre, als er sie alleine liess, im Ungewissen, sie übersehen hatte. Sie erinnerte sich nur ganz kurz an das Gefühl der lieblosen Kälte.
Nun lenkte ihr Herz ihren Blick wieder auf die Kerze. Erloschen war sie nicht. Nie. Sie hatte nur den Drahtseilakt des strahlenden Leuchtens und schwachen Schimmerns vollzogen und gezeigt. Nun blickte sie wieder ihn an. Und reichte ihm ihre Hand.
Maxi strahlte, als er Majas Türme von Gebäck sah. "Wie reich du bist", rief er. "Wie viele Kinder du damit beschenken kannst!" Maja wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. "Da, nimm", sagte sie endlich und stopfte seine Tasche voll. Dann schickte sie ihn eilig wieder fort.
Maxi hiess der Junge, und am Abend davor hatte er nicht mit den anderen Kindern betteln gehen dürfen, weil sein Vater ihn nachts nicht vor die Tür liess. "Ich will dich nicht auch noch verlieren", hatte er zu Maxi gesagt. Nur bei Tag durfte Maxi betteln gehen, und natürlich kam er überall zu spät.
"Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man sehr lange getragen hat, das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache" Hermann Hesse
Liebes Omi, du bist gegangen. Gestern, ganz plötzlich und unerwartet, einfach so hat dein Herz aufgehört zu schlagen. Ich dachte, wir hätten noch so viel Zeit. Du hast das Leben geliebt. Stets ein Lächeln im Gesicht. Nun klopft das schlechte Gewissen an bei mir. Warum nur habe ich dich in diesem Jahr nur drei-, viermal besucht? Zu spät ists nun.
Der Mister ist auch ganz traurig und weint viel. Er fragte mich, was wir nun mit dem Fotokalender, welchen wir für dich gebastelt haben, machen. Wir werden ihn nun wohl einfach bei uns zu Hause aufhängen - so bist du irgendwie doch noch unter uns.
Dankbar bin ich für die vielen, schönen Erinnerungen, welche bleiben werden. Im Herzen. Grüss den Opa bitte ganz lieb von mir.
Der Junge schien seinen Mut schon zu bereuen. "Aber bei dir riecht es doch so gut", flüsterte er. "Alles missraten", sagte Maja zu dem Jungen, der sie mit grossen Augen ansah, dann quollen ihm Tränen über die Lider. Maja erschrak und schob ihn ins Haus. Wie klein und schmal er war!
Wie erschrak Maja, als es am nächsten Mittag an der Tür klingelte. Ein kleiner Junge mir roter Nase, roten Backen und wachsbleichem Gesicht stand im Schnee und sagte das übliche Sprüchlein auf: "Gib Kaffee und Kuchen, Knecht Ruprecht hat gerufen." Maja starrte ihn erst sprachlos an, dann rief sie verwirrt: "Aber ich habe doch nichts!"
Maja wunderte sich selbst darüber kein bisschen, sie verstand zu gut, dass man um Menschen wie sie einen Bogen machte. Auch dieses Jahr sagte sie zu Paul nur: "Hörst du die Kinder? Ist denn schon wieder der Dreizehnte?" "Muss wohl", murmelte Paul, mehr wusste er nicht zu sagen.
Im Städtchen wollte es der Brauch, dass in der dreizehnten Dezembernacht alle Kinder mit Glocken und Rasseln durch die Gassen zogen, sie klingelten bei jedem Haus und bettelten um Geld und Süsses. Nur zu Padrutts kam keiner - wer so finster drein sah wie Maja, verteilte bestimmt keine Geschenke.
Paul wurde etwas ratlos. All das Gebäck, das sich inzwischen stapelte! "Wie schön, dass du etwas gefunden hast, das dir Freude bereitet", hatte er am dritten Tag gesagt. Am achten sagte er nur noch: "Du hast schon wieder gebacken." Am zwölften fragte er: "Wer soll das alles essen?" Maja sah ihn nur erschrocken an. "Essen?"
Aberglaube und Leichtgläubigkeit kann man mir eigentlich nicht wirklich nachsagen. Eher belustigt habe ich mir daher heute mal das ein Jahreshoroskop angeschaut. Die Beeinflussung der Sternzeichen durch einige Planeten wurde da auseinandergenommen bzw. gedeutet? Nun ja, auf alle Fälle, wenn ich mir dies zu Herzen nähme, müsste ich das 2011 einfach auslassen. Als im Zeichen des Krebs Geborene wird mir ein von den Planeten sehr, sehr negatives und äusserst anstrengendes Jahr prophezeit.
MERKUR ist zuständig für die Verständigung, für Verhandlungen und Reisen. Löwen, Schützen, Wassermänner, Zwillinge, Fische und Jungfrauen unterstützt er besonders stark. Vorsicht! Manche Krebse (...) sollten weitreichende Entscheidungen vertagen und bei Vertragsverhandlungen vorsichtig sein.
SONNE, sie steht für die Lebenskraft, für Gesundheit und Wohlbefinden. Ist sie positiv aspektiert, was 2011 bei Zwillingen, Schützen, Jungfrauen und Löwen häufig der Fall ist, geht es uns gut. Im Quadrat oder in Opposition schwächt sie. Das sollten Krebse (...) bedenken und sich in den nächsten Monaten schonen.
MARS symbolisiert Mut, Standhaftigkeit, Durchsetzungskraft und Leidenschaft. In diesem Jahr stärkt er Wassermänner, Zwillinge, Schützen und Löwen besonders häufig. Einige Krebse (...) macht er dagegen ab und zu ziemlich cholerisch oder aggressiv.
SATURN ist der Ordnungshüter unter den Planeten und steht für Sicherheit und Stabilität. 2011 beschützt er die Liebe, den Job und die Finanzen vieler Zwillinge, Löwen, Schützen und Wassermänner. Vor einigen Krebsen (...) baut er manchmal Hindernisse auf und zwingt sie, irgendetwas zu beenden, um neue Wege zu gehen.
URANUS symbolisiert den Zufall, das Plötzliche und schürt unsere Abenteuerlust. Glückliche Zufälle schickt er vielen Stieren, Zwillingen, Löwen, Schützen und Wassermännern. Doch etliche Krebse (...) wird er hin und wieder irritieren - vielleicht auch die eine oder andere Panne bewirken.
PLUTO steht im positiven Sinn für Durchsetzungsvermögen, innere Verwandlung und seelischen Tiefgang. Im negativen Sinn symbolisiert er Unterdrückung und Machtspiele. 2011 stärkt er manche Stiere, Jungfrauen, Skorpione und Fische. Andere bremst er aus. Einige Krebse (...) werden sich wehren müssen.
JUPITER verspricht vor allem Wassermännern, Schützen, Löwen und Zwillingen mehr. Bei Krebsen (...) bildet er Spannungsaspekte und warnt vor unüberlegten Aktionen, Übermut oder Nachlässigkeit.
Liebe Krebse unter meinen Leserinnen und Lesern, wo verkriechen wir uns im 2011? Mein Vorschlag wäre, auf dem Mond. Der ist lieb zu uns.
So ging es noch mehrmals, Abends schimpfte Maja sich einen Dummkopf und schwor dem ganzen Unsinn ab, nachts riet die Stimme ihr zu einem neuen Rezept, und schon war sie wieder verführt. So backte sie mit Mandeln und Zimt, mit Kardamom und Hirschhornsalz, Vanille und kandierten Früchten...
Am anderen Morgen konnte Maja es kaum erwarten, im Städtchen Zucker, Butter, Rosinen und Eier zu kaufen. All die Liebe, die sie so gern ihren Kindern gegeben hätte, knetete sie in den Teig. Die Teiglinge bestrich sie mit Eigelb, bestreute sie mit Hagelzucker und schob sie in den Ofen. Sie dufteten nach Kinderhaar, doch lebendig wurden sie nicht.
Als Maja zu Bett ging, war das Warme, Lichte nur noch eine Erinnerung. "Wie dumm ich war, mich an einen Traum zu hängen", sagte sie sich. Doch kaum war sie eingeschlafen, träumte sie fast denselben Traum ein zweites Mal. Nur mahnte sie diesmal die Stimme: "Denk daran, dein Kind will gut gezuckert sein!"
Natürlich geschah nichts. Nur Paul rief, als er heim kam: "Wie das duftet!", und küsste sie gleich zweimal. "Wie lange du nicht mehr gebacken hast!", stellte er fest und umfasste ihr glühendes Gesicht. "Du siehst gleich zehn Jahre jünger aus", sagte er und küsste sie ein drittes Mal. Die Träne in ihrem Augenwinkel sah er nicht.
Aus dem Teig formte sie zwei Kinder, die backte sie und wickelte sie in Tücher. Sie sahen kaum anders aus als die Teigmännchen, die zu Sankt Nikolaus verkauft wurden. Die Kinder legte sie auf den Küchentisch, dann wartete sie darauf, dass etwas Wunderbares geschah, und schimpfte mit sich, dass sie so abergläubisch war.
Im Lebensmittelladen kaufte sie Hefe und Mehl, dann knetete sie den Teig. Backen konnte Maja, sie hatte einst Hauswirtschaft studiert, die beste aller Mütter hatte sie sein wollen. Jetzt wunderte sie sich, wie schöne es doch war, den weichen warmen Teig zu kneten.
"So ein Unsinn", murmelte Maja im Schlaf, sodass Paul erwachte. "So ein Unsinn", sagte sie zu sich auch am anderen Morgen, sobald sie sich an ihren Traum erinnerte. Doch die Wärme und das Lichte liessen sie nicht los. "Warum nicht wieder einmal backen?", dachte sie und stand für einmal fast fröhlich auf.
Sie war schon nicht mehr die Jüngste, als sie in einer Dezembernacht sonderbar träumte. Es war kein spektakulärer Traum, ihr wurde nur erst warm und licht im Herzen wie lange nicht mehr, dann sagte eine gutmütige Stimme: "Ein Kind willst du? Na, dann solltest du es dir wohl backen!"
Noch trauriger wurde sie zur Weihnachtszeit. Der Engel, die Verkündung, die unbefleckte Empfängnis, das Kind in der Krippe - wie sehnte sie sich danach, an Mutter Marias Stelle zu sein! Von morgens bis spät sass sie am Fenster, sah in den fallenden Schnee und hoffte auf ein Wunder.
Irgendwann, anfangs Neunziger erregten sie meine Aufmerksamkeit und ich fand sie ziemlich cool. Die letzten paar Jahre habe ich nicht mehr an sie gedacht. Soeben wurden sie auf DRS3 gespielt und haben mich in die Vergangenheit geschmettert, aber sowas von. Und dies nicht einmal mit einem Song aus der Vergangenheit.
Ob sie ihre Inspiration für die Hammersongs der halluzinogenen Chemie verdanken oder nicht spielt definitiv keine Rolle: hauptsache brachiale Gitarrenklänge, straighter Rock! Schande über mich, dass ich sie vergessen habe. Wird alles nachgekauft! Und wenn mir nicht etwas ausserordentlich Wichtiges dazwischen kommt, werde ich morgen wohl nach Luzern pilgern. Nicht auf die Brücke, nein, hierhin.
Eine Schar Kinder war alles, was Maja sich für ihr Leben gewünscht hatte, doch nicht einmal ein einziges, winzig kleines wollte kommen. Inzwischen sah sie so himmeltraurig drein, dass die Menschen die Strassenseite wechselten, wenn sie ins Städchen kam, die Hunde zogen den Schwanz ein und jaulten.
Maja Padrutt bäckt sich Kinder Eine Weihnachtsgeschichte von Tim Krohn
Etwas ausserhalb eines armen Städtchens in den Bergen, in einem kleinen grauen Haus, lebte Maja Padrutt mit ihrem Mann. Paul arbeitete wie alle Männer im Stollen. Die Padrutts waren etwas reicher als die meisten, weil sie keine Kinder hatten. Glücklich machte sie das aber nicht.
Eine Schar Kinder war alles, was Maja sich für ihr Leben gewünscht hatte, doch nicht einmal ein einziges, winzig kleines wollte kommen. Inzwischen sah sie so himmeltraurig drein, dass die Menschen die Strassenseite wechselten, wenn sie ins Städchen kam, die Hunde zogen den Schwanz ein und jaulten.
Noch trauriger wurde sie zur Weihnachtszeit. Der Engel, die Verkündung, die unbefleckte Empfängnis, das Kind in der Krippe - wie sehnte sie sich danach, an Mutter Marias Stelle zu sein! Von morgens bis spät sass sie am Fenster, sah in den fallenden Schnee und hoffte auf ein Wunder.
Sie war schon nicht mehr die Jüngste, als sie in einer Dezembernacht sonderbar träumte. Es war kein spektakulärer Traum, ihr wurde nur erst warm und licht im Herzen wie lange nicht mehr, dann sagte eine gutmütige Stimme: "Ein Kind willst du? Na, dann solltest du es dir wohl backen!"
"So ein Unsinn", murmelte Maja im Schlaf, sodass Paul erwachte. "So ein Unsinn", sagte sie zu sich auch am anderen Morgen, sobald sie sich an ihren Traum erinnerte. Doch die Wärme und das Lichte liessen sie nicht los. "Warum nicht wieder einmal backen?", dachte sie und stand für einmal fast fröhlich auf.
Im Lebensmittelladen kaufte sie Hefe und Mehl, dann knetete sie den Teig. Backen konnte Maja, sie hatte einst Hauswirtschaft studiert, die beste aller Mütter hatte sie sein wollen. Jetzt wunderte sie sich, wie schöne es doch war, den weichen warmen Teig zu kneten.
Aus dem Teig formte sie zwei Kinder, die backte sie und wickelte sie in Tücher. Sie sahen kaum anders aus als die Teigmännchen, die zu Sankt Nikolaus verkauft wurden. Die Kinder legte sie auf den Küchentisch, dann wartete sie darauf, dass etwas Wunderbares geschah, und schimpfte mit sich, dass sie so abergläubisch war.
Natürlich geschah nichts. Nur Paul rief, als er heim kam: "Wie das duftet!", und küsste sie gleich zweimal. "Wie lange du nicht mehr gebacken hast!", stellte er fest und umfasste ihr glühendes Gesicht. "Du siehst gleich zehn Jahre jünger aus", sagte er und küsste sie ein drittes Mal. Die Träne in ihrem Augenwinkel sah er nicht.
Als Maja zu Bett ging, war das Warme, Lichte nur noch eine Erinnerung. "Wie dumm ich war, mich an einen Traum zu hängen", sagte sie sich. Doch kaum war sie eingeschlafen, träumte sie fast denselben Traum ein zweites Mal. Nur mahnte sie diesmal die Stimme: "Denk daran, dein Kind will gut gezuckert sein!"
Am anderen Morgen konnte Maja es kaum erwarten, im Städtchen Zucker, Butter, Rosinen und Eier zu kaufen. All die Liebe, die sie so gern ihren Kindern gegeben hätte, knetete sie in den Teig. Die Teiglinge bestrich sie mit Eigelb, bestreute sie mit Hagelzucker und schob sie in den Ofen. Sie dufteten nach Kinderhaar, doch lebendig wurden sie nicht.
So ging es noch mehrmals, Abends schimpfte Maja sich einen Dummkopf und schwor dem ganzen Unsinn ab, nachts riet die Stimme ihr zu einem neuen Rezept, und schon war sie wieder verführt. So backte sie mit Mandeln und Zimt, mit Kardamom und Hirschhornsalz, Vanille und kandierten Früchten...
Paul wurde etwas ratlos. All das Gebäck, das sich inzwischen stapelte! "Wie schön, dass du etwas gefunden hast, das dir Freude bereitet", hatte er am dritten Tag gesagt. Am achten sagte er nur noch: "Du hast schon wieder gebacken." Am zwölften fragte er: "Wer soll das alles essen?" Maja sah ihn nur erschrocken an. "Essen?"
Im Städtchen wollte es der Brauch, dass in der dreizehnten Dezembernacht alle Kinder mit Glocken und Rasseln durch die Gassen zogen, sie klingelten bei jedem Haus und bettelten um Geld und Süsses. Nur zu Padrutts kam keiner - wer so finster drein sah wie Maja, verteilte bestimmt keine Geschenke.
Maja wunderte sich selbst darüber kein bisschen, sie verstand zu gut, dass man um Menschen wie sie einen Bogen machte. Auch dieses Jahr sagte sie zu Paul nur: "Hörst du die Kinder? Ist denn schon wieder der Dreizehnte?" "Muss wohl", murmelte Paul, mehr wusste er nicht zu sagen.
Wie erschrak Maja, als es am nächsten Mittag an der Tür klingelte. Ein kleiner Junge mir roter Nase, roten Backen und wachsbleichem Gesicht stand im Schnee und sagte das übliche Sprüchlein auf: "Gib Kaffee und Kuchen, Knecht Ruprecht hat gerufen." Maja starrte ihn erst sprachlos an, dann rief sie verwirrt: "Aber ich habe doch nichts!"
Der Junge schien seinen Mut schon zu bereuen. "Aber bei dir riecht es doch so gut", flüsterte er. "Alles missraten", sagte Maja zu dem Jungen, der sie mit grossen Augen ansah, dann quollen ihm Tränen über die Lider. Maja erschrak und schob ihn ins Haus. Wie klein und schmal er war!
Maxi hiess der Junge, und am Abend davor hatte er nicht mit den anderen Kindern betteln gehen dürfen, weil sein Vater ihn nachts nicht vor die Tür liess. "Ich will dich nicht auch noch verlieren", hatte er zu Maxi gesagt. Nur bei Tag durfte Maxi betteln gehen, und natürlich kam er überall zu spät.
Maxi strahlte, als er Majas Türme von Gebäck sah. "Wie reich du bist", rief er. "Wie viele Kinder du damit beschenken kannst!" Maja wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. "Da, nimm", sagte sie endlich und stopfte seine Tasche voll. Dann schickte sie ihn eilig wieder fort.
Am nächsten Tag kam Maxi wieder. "Ich habe Hunger", sagte er. "Deine Teigmännchen sind die besten auf der Welt." Maja wunderte sich und holte ihm noch ein paar ihrer missglückten Versuche, sich ein Kind zu backen. Maxi ging aber nicht weg. "Ich habe ganz kalte Füsse", sagte er und wartete, bis sie ihn hinein an den Ofen nahm.
Von da an kam Maxi jeden Nachmittag. Er machte bei Maja die Hausaufgaben, und manchmal brachte er Freunde mit. Sie nannten ihn Mini und waren nicht besonders nett zu ihm. Doch er freute sich, wenn ihnen Majas Gebäck schmeckte, und führte sich auf, als wäre er der Gastgeber.
Ihren Traum träumte Maja nicht mehr, und schliesslich backte sie auch keine Kinder mehr, sondern Sterne, Herzen und Spekulatius. Das Warme, Lichte blieb ihr trotzdem. Eines Abends wollte sie sogar mit Paul ins Wirtshaus. Sie kamen mit dem Wirt ins Gespräch, die anderen Gäste grüssten sie, und ein Hund legte sich auf ihre Füsse. Alles war anders.
Nun ja, manchmal weinte sie auch jetzt noch. "Ein bisschen traurig werde ich wohl immer sein", erklärte sie Maxi, als er sie dabei überraschte, und Maxi nickte und sagte: "Ich auch." Seine Mutter hatte in einer anderen Stadt wieder geheiratet und neue Kinder, und er sah sie nur selten.
Über Weihnachten allerdings durfte Maxi zu ihr fahren, und er strahlte. Das war einer der Momente, in denen Maja traurig wurde. Sie hatte gehofft, er käme mit den Kindern an Heiligabend zu ihr, und nochmals tüchtig gebacken. Maxi nahm dafür das Gebäck mit in die Schule und verteilte es, und Maja schenkte er eine Kerze, die er in der Schule gebastelt hatte.
Genauer gesagt der Türchen ist gekommen, and I'm loving it! Der liebe Monsieur Fischer hat auch dieses Jahr den zur schönen Tradition gewordenen virtuellen AdventsBlogkalender organisiert.
Jeden Tag gibts bei ihm nun einen Gastbeitrag, man darf also defintiv gespannt sein. Der schwarze Kafka hatte den grossen Druck die zweifelhafte Ehre, den AdventsBlogKalender heute morgen zu eröffnen. Hier gehts zu meinem Türchen.
Aber auch ich bin irgendwie traditionell und werde auf meinen Blog bereits zum dritten Mal meinen literarischen Adventskalender mit euch teilen. Eine Kurzgeschichte, aufgeteilt in 24 Häppchen. Dieses Jahr hat die Weihnachtsgeschichte der schweizer Schriftsteller Tim Krohn geschrieben und sie trägt den vielversprechenden Titel "Maja Padrutt bäckt sich Kinder".
In dem Sinne wünsche ich euch allen eine wunderbare Vorweihnachtszeit - lasst euch nicht unterkriegen beziehungsweise anstecken von der Hektik in Warenhäusern. Kerze anzünden, zurücklehnen und durchatmen.
nun, der nachdenkliche wanderer ruft den flachen blüten zu: wasser verbindet. wobei, von den kälteren bergen ein heiteres geschenk zu hören ist. ich vergass und hielt mich übertroffen; nicht nur dinge sind... aber wer weiss, vielleicht bilden sich augen im raum und wohnen bei. dennoch fragend, welche übergewichte von stille im weltraum wohnen müssen? was erwidern wir mit solchen gebärden? der himmel ist gross und wir sind zu nahe für die abkehr hingestellt. was ist ein dörnicht uns? die amsel formt ihren lockruf, sodass er in den raum rollt: dieses war, nun soll ein neues sein!